Hörsturz

Bei dem akuten Hörsturz handelt es sich um einen plötzlich aufgetretenen meist einseitigen Hörverlust. Häufig treten dabei auf der betroffenen Seite zusätzlich Ohrgeräusche  (Tinnitus) auf, manchmal auch Schwindel.
Trotz vieler in der Boulevard-Presse veröffentlichten Mitteilungen handelt es sich nicht um einen Notfall, sondern lediglich um einen Eilfall, d.h. man sollte innerhalb von wenigen Tagen bis zu einer Woche einen HNO-Arzt aufsuchen, der als einziger Arzt in der Lage ist, einen Hörsturz sicher zu diagnostizieren.

Ursachen dieser Erkrankung sind bisher nur zum Teil geklärt. Man weiß inzwischen, dass es sich um Funktionsstörungen entweder der Sinneszellen (Haarzellen) unseres Innenohres oder des Hörnerven oder aber der weiterverarbeitenden Hirnareale von Hirnstamm bzw. auditorischem Cortex handeln kann.

Als Ursache des Hörsturzes wurden früher Durchblutungsstörungen diskutiert, die sich z.T. auf zellulärer Ebene abspielen sollen. Von einem Vorboten für einen Schlaganfall zu sprechen ist jedoch blanker Unsinn. Wenn überhaupt handelt es sich vielleicht um Mikrozirkulationsstörungen, die aufgrund der besonderen Durchblutung des Innenohres häufig zuerst die Haarzellen treffen. Trotz aller Diskussion und weltweiter Forschung bleibt jedoch die eigentliche Ursache weiterhin unklar und im Einzelfall in der Regel nicht zu ermitteln. Jegliche durchblutungsfördernde Therapieansätze zeigten bisher keine Evidenz. Psychische Einflüsse durch Stress scheinen eine Rolle zu spielen.

 

Bei akuten Ohrgeräuschen spielen manchmal auch Veränderungen der Halswirbelsäule, wie auch Verspannungen des Kauappartes (Zähneknirschen) eine Rolle und sollten unbedingt mitbehandelt werden.

Eine ganz andere Ursache für einen akuten Hörverlust ist das sogenannte Lärm- oder Knalltrauma, eine extreme Lärmbelastung des Ohres zum Beispiel durch ein Rockkonzert mit nachfolgendem dauerhaften Tinnitus und Hörverlust.

Manchmal müssen auch tumoröse Veränderungen am Hörnerven oder Hirnzentren ausgeschlossen werden mittels Kernspinn- oder Computertomographie.

Ein plötzlicher Hörverlust kann auch durch eine fortgeleitete Mittelohrentzündung auftreten, wobei es durch giftige Bakterienprodukte oder durch Viren zu einer Schädigung des Innenohres und der Haarzellen kommen kann. Bei Verdacht ist eine schnelle Therapie erforderlich. 

Eine besondere Form des Hörsturzes stellt die genetisch bedingte (heriditäreInnenohrschwerhörigkeit dar. Hierbei handelt es sich um eine fortschreitende Hörverschlechterung, die in Schüben verläuft und durch eine Kortisontherapie manchmal beeinflussbar ist.

Schließlich sollten auch virale und bakterielle Infektionserkrankungen (Mumps, HIV, Hirnhautentzündungen), sowie Giftstoffe (Medikamente, Drogen und Gewerbegifte), die zu einer Schädigung des Innenohres führen, nicht unerwähnt bleiben.

Bei der Therapie des akuten Hörsturzes steht leider nur eine Versuchstherapie zur Verfügung und zwar die Kortisontherapie. Diese hat leider nicht in allen Fällen einen Effekt sollte aber zumindest versucht werden. Die häufige Angst des Patienten vor einer Kortisongabe ist dabei völlig unbegründet, da die aus der Boulevard-Presse bekannten Nebenwirkungen nur bei einer Dauertherapie mit Kortison auftreten.
Wir führen in unserer Praxis eine ambulante dreitägige Kortison-Infusionstherapie bei Hörstürzen durch. Dosis und Zeitpunkt des Therapiebeginns sind dabei für einen Effekt am Innenohr entscheidend.

Die früher oft angewandte hyperbare Sauerstofftherapie (Druckkammerbehandlung) hatte große Hoffnungen geweckt, welche sich aber nicht bestätigt haben.

Wir raten daher jedem Patienten, eine plötzlich aufgetretene Hörstörung rasch beim HNO Arzt abklären zu lassen.

HNO Praxis Elmshorn
Dr. med. Uwe Sonnemann &
Dr. med. Jan-Christian Engelke

Ärztezentrum
Hermann-Ehlers-Weg 4
25337 Elmshorn

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HNO-Praxis Falkenried Hamburg-Eppendorf
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